Die "Unified Fields" von Manfred Makra sind Wandmalereien und Objekte von fast spiritueller Anmutung.Dynamisches Gleichgewicht, universelle Schönheit und Makras Versuch mit seinen Bildern einen Ort zu schaffen ist neuerlich ein besonders gelungenes Werk, das die Betrachter erschauern lässt. Der Schwingungsausgleich zwischen Farbe und Form, Bewegung und Ruhe, Ausweitung und Konzentration, Gewicht und tanzendem Schweben führt zu einer Verschmelzung von Architektur und Malerei und erzeugt ein Raumkonzept, dass dem Beschauer lang ersehnte Harmonie zurückbringt. Kunst zeigt oft Schreckliches, aber hier zeigt sie Wunderbares. So wird Makra´s "Archipittura" zu einer lebendigen Hoffnung.
Bei Hermann Josef Painitz erkennt man den "logischen" Künstler. Seine Serie "Tetraktys" bezieht sich auf die Zahlen Eins, Zwei, Drei und Vier und deren Quersumme Zehn. Diese Grundlage des dekadischen Weltbildes entstammt der Absicht des Pythagoras den Ursprung aufzufinden. Ein selbstverständliches , selbstreferentielles Bild bewältigt laut Painitz seine Problemstellung ohne Beziehung zur Außenwelt. Die im Bild selbst gefundene Lösung folgt einem Plan, einer Methode, seinem Konzept. Es benötigt kein Verständnis, es ist selbstverständlich.
Eine Gruppe von Künstlern beschäftigt sich im dritten Teil der Ausstellung mit " Zeit und Sein". Nika Hofmann mit ihren reduzierten Farbfeldbildern in verschiedenen Grautönen, Jonas Snijder mit seinen Landschaftspastellen, Aino Virant mit färbigen Block- Kompositionen, Gabriele Salzmann mit stabförmigen Strukturen in ihren Aquarellen, Leena Naumanen mit verwebten Linien aus nordischer Kiefer vermengt mit Ölkreidesegmenten, Josef Cap mit einer auf das Thema ausgerichteten 3-teiligen Installation aus Video, Hologramm und narrativer Zeichnung, Adelheid Rumetshofer mit wunderbaren, zart ineinander fließenden, fast magischen Farbblöcken, Stephan Osterider zeigt auf ganz zurückgenommenem Farbauftrag der Leinwand prägend schwarze urbane Architekturen und nicht zuletzt die fragilen, fast schwebenden bei 1200 Grad gebrannten Steingutarbeiten von Fritz Radlwimmer. Ja es gibt was zu sehen!
Hermann Painitz "Tetraktys"
Manfred Makra "Unified Fields"
Eröffnung der Ausstellungen
MUSEALE VERORTUNG
ZEIT UND SEIN
Freitag, 25. November 2016, 19 Uhr
Eröffnung: Mag. Hartwig Knack